Room 28 - das Zimmer 28 im Mädchenheim L 410 im Ghetto Theresienstadt wurde für uns zum Symbol und Programm. Denn von diesem Ort geht, allem Unglück zum Trotz, ein positives Signal aus: die Aufforderung, die existentiellen Leistungen, humanistischen Ideale und Werte zu reflektieren und Begriffe wie Menschlichkeit, Solidarität, Kunst und geistiger Widerstand mit Leben zu füllen.
Im April 2025 erscheint die gründlich überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Neuausgabe des erstmals 2004 im Droemer Verlag erschienenen Buches "Die Mädchen von Zimmer 28". Es komplettiert die Reihe Edition Room 28 und das Room 28 Erinnerungs- und Bildungsprojekt um seinen wichtigsten Grundstein.
Was im Mikrokosmos Zimmer 28 dank engagierter Erwachsener - Pädagogen, Lehrer, Künstler - geschah und sich durch die Überlebenden und durch die überlieferten Zeugnisse manifestiert, lässt erahnen, welche elementare Bedeutung kulturellem Schaffen, künstlerischen Leistungen und humanistischen Werten zukommt, welche Kraft Kunst und Kultur zu entfalten vermögen im Ringen um Selbstbehauptung, um die Behauptung der eigenen Identität und Würde. - Daher wurde das Zimmer 28, diese Keimzelle der Menschlichkeit für uns zum Symbol und zum Programm.
Die Geschichte der Mädchen von Zimmer 28 hat seit Erscheinen des Buches und der gleichnamigen (Wander-)Ausstellung im Jahr 2004 Abertausende Menschen, vor allem junge Menschen erreicht. Nicht nur in Deutschland, auch in Tschechien, Österreich, Polen, in Brüssel (Vereinte Nationen), in Genf (United Nations), in Marseille und vor allem in den USA und in Brasilien. Über zehn Jahre trugen die Überlebenden vom Zimmer 28 dazu bei, aus dem Erinnerungsprojekt ein lebendiges Bildungsprojekt zu machen. Die jungen Menschen, die die Überlebenden von Zimmer 28 - Helga Kinsky, Anna Hanusová, Judith Rosenzweig, Hanka Weingarten, Ela Weissberger, Evelina Merová, Handa Drori - kennenlernten, waren von ihnen zutiefst berührt. Die Geschichte, die sie oft entlang den Ausstellungstafeln jungen Menschen erzählten, die Erinnerungen, die sie im Rahmen von Lesungen oder Brundibár-Aufführungen und anderen Veranstaltungen teilten, haben viele junge Menschen gegen Antisemitismus gewappnet - mehr als es ein Gedenkstättenbesuch allein vermag. Siehe Manifest
Das Erinnerungs- und Bildungsprojekt mit und über "Die Mädchen von Zimmer 28" fördert das Verständnis für das Existenzrecht Israels. Die Geschichte der "Mädchen von Zimmer 28" aus dem Ghetto Theresienstadt trägt dazu bei, das Schicksal europäischer Juden und die Veranwortung der Deutschen gegenüber Israel und jüdischen Menschen zu verstehen und zu respektieren. Sie macht deutlich, welche existentielle Bedeutung der 1948 gegründete Staat Israel für die Holocaust-Überlebenden und die jüdische Community weltweit annehmen musste. Unser Projekt ist ein wertvolles Projekt der politischen und historischen Bildung .
... ist es, das von Hannelore Brenner seit 1996 entwickelte multimediale und internationale Room 28 Erinnerungs- Kultur-und Bildungsprojekt zu bewahren, weiter zu entwickeln und das Vermächtnis der Mädchen von Zimmer 28 jungen Generationen zu vermitteln. Dazu gehören insbesondere die von Hannelore Brenner in der von ihr gegründeten Reihe Edition Room 28 veröffentlichten Büche. Sie vereinigen die unterschiedlichen Bausteine des Room 28 Erinnerungs-und Bildungsrprojektes - Buch, Ausstellung, Theaterstück, Kompendien zum Bildungsprojekt, Brundibár-Kinderbuch u.a. Überdies ist es uns wichtig, das umfangreiche Ton-, Film-, Dokumenten- Archiv von Hannelore Brenner zu erschließen, für unser Bildungs-und Kulturprojekt nutzbar zu machen und dessen Zukunft zu sichern.
Was erlebten diese Mädchen, ehe sie ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurden? Was geschah in ihrer Heimat, als ihr Leben 1938/1939 aus der Bahn geriet? Das neue Modul zum Room 28 Bildungsprojekt erzählt den historischen Kontext, in dem diese Mädchen heranwuchsen. Es zeigt auf, wie sich die entscheidenden Ereignisse der Jahre 1938 bis 1942 in dem, was diese Mädchen erlebten, widerspiegeln, und macht durch die Verflechtung von politischem Geschehen und individuellem Erleben ein Kapitel deutsch-tschechischer Geschichte zur Zeit des „Protektorats Böhmen und Mähren“ erfahrbar.
Entstanden ist sehr viel mehr als nur ein "Modul" zum Bildungsprojekt. Aufgrund von Parallelen des Geschehens 1938/1939 mit dem derzeitigen Geschehen wurde aus der Publikation ein Beitrag zur aktuellen Debatte um Krieg und Frieden, Verhandlungen und Verteidigung. Mehr auf der Website der Edition Room 28.
Unter dem Menüpunkt Dokumente finden Sie eine Auswahl relevanter Informationen, die die Einzigartigkeit des internationalen Room 28 Erinnerungs-und Bildungsprojektes vermitteln und dessen internationale Strahlkraft erklären.
Mehr zu unseren Angeboten auf dem Menü: Angebote.
Seit der Gründung unseres Vereins haben wir zahlreiche Projekte realisiert. Nicht alle haben mit den "Mädchen von Zimmer 28" zu tun. Doch wurzeln alle in dem Anliegen, das zur Gründung des Vereins führte, und das in der Präambel der Satzung festgeschrieben ist.