ein deutsch-tschechisches Kooperationsprojekt
Am 27. November 2017 besigelten wir mit der Eröffnung der Ausstellung Die Mädchen von Zimmer 28 in Terezin eine Kooperation mit der tschechischen Waldorfschule Svobodná základní škola, o.p.s. und deren Leiterin Katarína Hurychová. Als Zeichen unserer Partnerschaft übergaben wir der Schule eine tschechische Variante der Ausstellung sowie deutsche Ausstellungstafeln. Inzwischen sind die Tafeln der Gedenkstätte Terezin übergeben worden.
Terezín. Děvčata z pokoje 28
Im Rahmen unserer Kooperation mit der Svobodná základní škola entstand das tschechische Kompendium zum Room 28 Bildungsprojekt. Es wurde von der Svobodná základní škola und vom Auswärtigen Amt unterstützt.
Mehr auf: www.edition-room28.de/publikationen
Eine Seite mit Informationen zur Waldorfschule steht zum Download zur Verfügung:
In Terezin, einst das Ghetto Theresienstadt (1941-1945), hat sich ein engagiertes Team von Lehrern und Unterstützern zusammengetan und eine an der Waldorfschul-Pädagogik orientierte Freie Schule gegründet, die Svobodná základní škola, o.p.s. Mit der Leiterin der Schule, Katarína Hurychová, verbindet uns eine gute Zusammenarbeit.
In den ersten zwei Jahren waren die Klassen in der Grundschule in Terezin untergebracht, seit August 2017 wechselten sie an die Grundschule in Třebušin, einem Ort etwa 30 km von Terezin entfernt. Der ursprüngliche Wunsch der InitiatorInnen war es, eine Waldorfschule in Terezin zu errichten. Da das Konzept, das zur Gründung der Waldorfschule zukunftsweisend ist, unterstützen wir dieses langfristige Ziel.
Terezin/Theresienstadt ist eine architektonisch äußerst imposante Festungsstadt am Zusammenfluss der Eger und Elbe. Doch die Jahre der deutschen Besatzung und Umwandlung der Stadt in ein Ghetto und Konzentrationslager für jüdische Häftlinge in den Jahren 1941-1945 veränderten das Antlitz und die Atmosphäre der tschechischen Garnisonsstadt und prägte die Befindlichkeit ihrer BewohnerInnen nachhaltig. Die Wunden der Ghettozeit sind bis heute überall sichtbar und spürbar. Das Trauma hinterließ seine Spuren - bei den betroffenen jüdischen Ghettoinsassen und ihren Nachfahren; aber auch bei der tschechischen Bevölkerung.
Der Umgang der Stadt mit der eigenen Geschichte ist ein eigenes kompliziertes Kapitel Zeitgeschichte, eng verbunden mit der Ideologie und Politik der kommunistischen Nachkriegsära der Tschechoslowakei 1948-1989 und deren Auswirkung auf den Umgang mit den beiden 'Konkurrenz-Gedenkstätten', der Kleinen Festung und der Großen Festung.
Die Svobodná základní škola möchte dabei helfen, die Wunden der Stadt zu heilen. Sie bietet werteorientierten Unterricht, fördert Toleranz, Solidaritat, Empathie und das Bewusstein für die Bedeutung von Geschichte und Erinnerung für die Entwicklung von Persönlichkeit und Identität. Besonderen Schwerpunkt legt die Schule auf Kunst, Kultur und Kreativität.
Daher auch die Partnerschaft mit Room 28.