Room 28 Bildungsprojekt

Update: Februar Dezember 2024

Seit der Eröffnung der Ausstellung am 23. September 2004 in Schwerin, im Rahmen des Wettbewerbes "Verfemte Musik" der Jeunesses Musicales Landesverband M.V. , war die Ausstellung  an vielen Orten zu sehen. Oft waren die Zeitzeuginnen zu Gast, manchmal waren alle acht Frauen, die aktiv an dem mit Hannelore Brenner gemeinsam entwickelten Erinnerungsprojekt teilnahmen, bei Veranstaltungen dabei.

Im Rahmen der Ausstellung fanden unterschiedliche Veranstaltungen statt - Lesungen, Zeitzeugengespräche, Gedenkveranstaltungen, Schulprojekte. Oftmals wurde die Ausstellung im Rahmenprogramm zu Aufführungen der Kinderoper Brundibár gezeigt. Denn einige der "Mädchen von Zimmer 28" spielten in der Oper mit, alle haben sie gesehen und die Lieder blieben ihnen unvergesslich. Davon erzählten sie immer gerne.

Viele Verbündete trugen mit ihren Engagement dazu bei, dass das Erinnerungsprojekt Fahrt aufnehmen konnte. Zu Beginn waren dies besonders Thomas Rietschel, damals Generalsekretär der Jeunesses Musicales Deutschland - er lud die Frauen und die Autorin im April 1999 nach Weikersheim ein: auch Volker Ahmels, Initiator und Realisators des Festivals/Musikwettbewerbes "Verfemte Musik" in Schwerin, das es heute noch gibt. Im Rahmen dieses Festivals, drei Jahre vor Gründung des Vereins Room, wurde die Ausstellung erstmals gemeinsam mit den Zeitzeuginnen, eröffnet. Über siebzig weitere Ausstellungsorte folgten, nachzulesen in den Kompendien zum Bildungspropjekt und auf der Website: Room 28 Education.

Im Mai/Juni 2022 war die Ausstellung Teil des Schulprojektes Die Mädchen von Zimmer 28 und Brundibár des Gymnasiums Heide-Ost in Heide/Schleswig-Holstein. Das Projekt endete im März 2023 mit einer Aufführung der Kinderoper Brundibár. Ein Workshop zur Einführung ins Thema und in das Tagebuch von Helga Pollak wurde mit der Kamera festgehalten, zu sehen auf dem Menü: Filme.

Im April/Mai 2022 war die Ausstellung im Rahmen von Aufführungen der Kinderoper Brundibár am Otfried-Weißenburg-Gymnasium in Dahn/ Pfalz. Mit diesem Gymnasium haben wir am 12. Oktober 2023 feierlich eine langfristige Partnerschaft besiegelt.

Ausstellung und Buch erzählen die Geschichte dieser Mädchen, die zwischen 1942 und 1944 im Zimmer 28, Mädchenheim L 410 im Ghetto Theresienstadt zusammenlebten. Von etwa 60 Mädchen, die für eine Weile im Zimmer 28 untergebracht waren, überlebten fünfzehn den Holocaust.

Der Nachbau "Zimmer 28" war das zentrale Ausstellungselement vieler Ausstellungen - im Deutschen Bundestag in Berlin, in Lüneburg (Universität), Rendsburg (Jüdisches Museum), im Rathaus Schöneberg und im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin, bei der Europäischen Kommission in Brüssel, bei den Vereinten Nationen in Genf. Und an vielen weiteren Orten: Oederan, Arzberg, Bayreuth, Weinheim, TU Berlin, Neuenhaus, Kiel, Neumünster und 2022 in Heide.

Der Deutsche Bundestag, der die Ausstellung im Rahmen des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Januar 2008 zeigte, fügte diesen Nachbau unserer Ausstellung hinzu und überließ ihn unserem damals gerade entstandenen Verein. Jahrelang standen wir vor der Frage, wie wir dieses raumfordernde, massive Ausstellungselement  überhaupt erhalten können. Dank des Interesses zweier Veranstalter - Geschichtswerkstatt Lüneburg und Jüdisches Museum Rendsburg - und dank Unterstützung der Firma zapf umzuege konnten wir die Rekonstruktion des Zimmers 28 bis heute erhalten.

Allerdings - die ramponierten Sperrholz-Stockbetten mussten 2022 entsorgt werden.  Ob wir die Reste der Rekonstruktion des Zimmers 28 neu konzipieren und neu erschaffen können und wollen, dies ist eine Aufgabe, die es 2024 zu lösen gilt.

Eine besondere Rolle in der Geschichte dieser Mädchen spielt die Kinderoper Brundibár. Sie trug wesentlich zur Strahlkraft unseres lebendigen Erinnerungsprojektes bei. Die Oper erlebte ab 1995 dank des Pilotprojektes der Jeunesses Musicales Deutschland, initiiert vom damaligen Generalsekretär Thomas Rietschel, eine bemerkenswerte Renaissance. Oft wurden die  Überlebenden von Zimmer 28 zu Brundibár-Aufführungen eingeladen und erzählten von ihren Erlebnissen. Denn einige von ihnen spielten in der Oper mit, alle haben sie erlebt. Das Buch Die Mädchen von Zimmer 28 ist auch die Geschichte der Aufführungen der Kinderoper Brundibár im Ghetto Theresienstadt.

Der folgende Button führt zur Website der Edition Room 28. Dort erfahren Sie mehr zu Brundibár und den Mädchen von Zimmer 28.

Im  Juni 2019 wurde die englischsprachige Ausstellung im Millennium Center Cardiff/Wales eröffnet. Sie gehörte zum Rahmenprogramm der Aufführung der Kinderoper Brundibár am Welsh National Opera House (WNO). Die musikalische Leitung hatte Chefdirigent des WNO Tomás Hanuš, der Sohn "unserer Flaška"- Anna Hanusová geborene Flachová (1930-2014), die Seele unseres Erinnerungsprojektes.

Am 22. Mai 2014 eröffnete erstmals die Ausstellung As Meninas do Quarto 28 in neuem Design in São Paulo, Brasilien. Weitere Stationen folgten in Brasilia, Porto Alegre, Rio de Janeiro und Recife. Der Erfolg der Ausstellung beim Publikum und in den Medien,  übertraf jegliche Erwartungen. Einsdrücke kann man heute noch erhalten über den folgenden Button.