Im Rahmen unseres Kooperationsprojektes Die Mädchen von Zimmer 28 und Brundibár mit dem Gymnasium Heide-Ost führten wir im Januar einen Workshop mit der Klasse 10s und den Lehrern Dr. Matthias Duncker und Erik Ulf Kukulenz durch. Im Mittelpunkt stand das Theresienstädter Tagebuch von Helga Pollak-Kinsky. Mit dem Film beauftragten wir die Filmproduktion zeitgebilde.de
Hannelore Brenner führte in das Projekt ein.
Dreißig Mädchen in einem Raum von 30 qm. Es gibt nicht genug zu essen, es gibt Läuse und Wanzen, Tuberkulose und Typhus – und immer wieder Transporte gen Osten. Das ist die Situation 1943 im Ghetto Theresienstadt, im Zimmer 28 des Mädchenheims L410. Aber es gibt betreuende Erwachsene, die es als ihre oberste Aufgabe ansehen, solidarisches Miteinander, Toleranz und künstlerische Kreativität zu fördern – und Erstaunliches leisten: Sie organisieren Unterricht, obwohl dies verboten ist, geben Malkurse und studieren eine Kinderoper ein, die über 50 Mal im Ghetto aufgeführt wird. Und die Mädchen gründen den Ma’agal, ihr eigenes kleines ‚Parlament‘, das ihr Selbstvertrauen stärkt gegenüber jenen, die ihnen ihre Daseinsberechtigung absprechen.
Was damals geschah, ist beispiellos und lehrt uns, wie Jugendliche auch in einer extremen Situation Lebenswichtiges erlernen konnten unter der Betreuung engagierter Erwachsener, die die Entwicklung der Kinder auch an Orten zu fördern wussten, wo ein normales Leben undenkbar schien, und die ihnen Gedanken mitgaben wie diesen von Margit Mühlstein, Sozialarbeiterin der Abteilung Jugendfürsorge im Ghetto:
Es hat uns Theresienstadt nichts genützt,
wenn wir in unserem späteren Leben
auch nur einen einzigen Menschen
unterdrücken werden.
Aus dem Poesiealbum von Anna Flach.
Geschichtsbewusstsein bei Schüler*innen erwächst vor allem dort, wo ein Bezug zum eigenen Leben entsteht, wo Geschichte persönlich greifbar wird. Aus diesem Grund sind Biographien jugendlicher Menschen für den Unterricht so besonders wertvoll.
Unser Bildungsprojekt erweitert Thema Holocaust um den Aspekt gemeinschaftlicher Jugenderfahrung. Die Geschichte enthält, so dramatisch sie ist, erstaunlich positive Entwicklungsansätze, ermöglicht einen bildungspraktischen Zugang zur Auseinandersetzung mit dem Holocaust und kann in vielen Fächern
In jahrelanger Vorarbeit ist auf der Basis eines Tagebuchs, eines Poesiealbums und vieler Treffen und Gespräche mit überlebenden „Mädchen vom Zimmer 28“ ein Bildungsprojekt für Schulen entstanden, das folgende Möglichkeiten bietet:
Wir bieten auch ein Kooperationsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Verein Room 28 e.V. und unserem pädagogischen Team.
Kontakt: brenner@room28.de